Der Kanal von Fažana ist durch die Brioni-Inseln und durch seine besondere ausgedehnte Lage geschützt. Er half viele Male in der Geschichte Seeleuten sich vor dem unruhigen Meer in Sicherheit zu bringen und war Zeuge der Seeschlachten im Kampf um die Vorherrschaft auf dem Meer und um besetzte Gebiete. Mit der Errichtung des Hafens von Pula als Hauptkriegshafen der österreichischen kaiserlich-königlichen Kriegsmarine wird der Kanal von Fažana ein zusätzlicher Anlegeplatz für Kriegsschiffe. Er stellt eine Verlängerung der Bucht von Pula dar und wurde durch Errichtung von Geschützanlagen auf der Großen Brioni Insel und Kap Christo an der südlichen Einfahrt verteidigt. Die nördliche Durchfahrt konnte von der Flotte selbst verteidigt werden. Diese Voraussetzungen im Kanal von Fažana ermöglichten der Kriegsflotte eine größere Mobilität und eine zusätzliche Sicherheit vor feindlichen Blockaden als im Hafen von Pula.
An der Adria gab es in dieser Zeit Ansprüche der vereinten italienischen Staaten hinsichtlich der Gebiete in Istrien und Dalmatien, die unter österreichischer Herrschaft standen. Die Auseinandersetzung gipfelte im Krieg von 1866 zwischen Österreich auf der einen und der verbündeten Preußens und Italiens auf der anderen Seite. Obwohl wesentlich schwächer, mit veralteten und leicht bewaffneten Schiffen ausgerüstet, aber doch mit beherztem Mut der Matrosen von der Ostküsteder Adria, verlieh die Kriegsflotte unter dem Kommando des Konteradmirals Wilhelm von Tegetthoff Österreich Ansehen auf dem Meer, indem sie in den Gewässern vor Lissa am 20. Juli 1866 die moderne und übermächtige italienische Flotte besiegte. Die Entschlossenheit des Befehlshabers entschied den glänzenden Sieg über den übermächtigen Feind und ging damit in die Geschichte der Seeschlachten ein. Der Ausgang dieser Schlacht veränderte auch die weitere Geschichte dieses Gebietes. Die angewandte Strategie wird auch heute noch an vielen Militärakademien unterrichtet. Diese Auseinandersetzung stellte den ersten Kampf von Panzerschiffen mit Unterstützung von Kanonen mit gedrehten Rohren dar und die letzte Seeschlacht, bei der Angriffe durch Rammen mit der Schiffspitze angewendet wurden. Die österreichische Flotte kehrte stolz am 23. Juli in den Kanal von Fažana zurück, wo sie auch die Kriegstaktik eingeübt hatte, mit der sie aus dem Kanal am 19. Juli um 10,30 zur Unterstützung der Verteidiger der Insel Lisse ausgelaufen war.
Der Kanal von Fažana diente bis zum Ausbau des Wellenbrechers von Pula als Anlegestelle, besonders zur Zeit der Verwendung von Panzerschiffen. Weitaus sicherere klimatische Bedingungen, im Vergleich zum Hafen von Pula, erwiesen sich dort in der Zeit vom Einsatz von Panzerschiffen. Der Kanal war im 1. Weltkrieg sehr gut geschützt und diente U-Booten und Wasserflugzeugen.
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